Digitale Anwendungen in Pflege für nachhaltige Ergebnisqualität

Die Einführung digitaler Assistenzsysteme in der Pflegebranche soll nicht nur der Optimierung von Prozessen, der Reduzierung von Kosten und dem weniger hektischen Einsatz des Personals dienen, sondern vor allem den echten Nutzen für die betreuten Personen in den Mittelpunkt stellen.

Die Humanika Gruppe verfolgt in ihrer digitalen Strategie das Ziel, IT-gestützte Anwendungen als „dienende Funktion“ einzusetzen, um die Lebensqualität der betreuten Menschen zu erhöhen. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Sicherheit der Mieter in den betreuten Wohnanlagen und Wohngemeinschaften (WG), die durch ambulante Betreuungs- und Pflegedienste unterstützt werden.

Ambient Assisted Living (AAL)

Ein zentrales Beispiel für diesen Ansatz ist das von Humanika entwickelte Ambient Assisted Living (AAL)-System in Zusammenarbeit mit der Digital Vital Innovation GmbH (Divital). Das System basiert auf einem klassischen Hausnotruf und wird durch moderne, KI-gestützte Technologien sowie radargestützte Sensortechnik ergänzt. Diese Technik ermöglicht es, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, bevor ein Risiko entsteht.

Dabei wird der Fokus auf eine inzidentelle Alarmierung gelegt, die nur im Falle eines tatsächlichen Ereignisses (wie etwa einem Sturz) ausgelöst wird. Dies vermeidet unnötige Routinekontrollen und stellt sicher, dass die Pflegefachkräfte nur dann alarmiert wird, wenn wirklich Handlungsbedarf besteht.

Ein weiteres wichtiges Element des AAL-Systems ist die Möglichkeit für die Nutzer, selbst zu entscheiden, welche Daten erfasst und wie diese im Monitoring-Prozess verarbeitet werden. Dabei wird der Datenschutz gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) sichergestellt. Das System setzt auf eine personalisierte, bedarfsgerechte Sicherheitsumgebung, die den individuellen Anforderungen der WG-Mieter gerecht wird.

Die inzidentelle Alarmierung sorgt zudem dafür, dass keine „Streuverluste“ entstehen, indem die Alarmierung auf konkrete Vorfälle beschränkt wird. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung des vorhandenen Personals, da unnötige Kontrollroutinen entfallen. Stattdessen wird die Zeit der Mitarbeitenden auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Mieter konzentriert.

Gleichzeitig trägt dies bei Humanika zur Mitarbeiterzufriedenheit bei, da die Pflegekräfte von als unnötig empfundenen Routinen entlastet werden und mehr Zeit für die eigentliche Betreuung der Mieter haben.

Mittel zur Qualitätssteigerung und Verbesserung

Die Digitalisierung wird in diesem Kontext nicht als rein technisches Werkzeug zur Kostenreduktion angesehen, sondern als Mittel zur Qualitätssteigerung und Verbesserung des Kundennutzens. Es wird betont, dass die Einführung digitaler Assistenzsysteme nicht ohne Herausforderungen erfolgt.

Insbesondere die Integration dieser Technologien in die bestehenden Pflegeprozesse stellt eine wesentliche Hürde dar. Technologische Lösungen wie eine Sturzerkennungssoftware haben nur dann einen echten Nutzen, wenn sie auch mit einer ergebnisorientierten, angemessenen Reaktion verbunden sind. Im Fall eines Sturzes ermöglicht das System es den Mitarbeitenden, bereits vor dem Eintreffen vor Ort ein Bild der Situation zu erhalten, sodass sie gezielt und vorbereitet handeln können.

Zum Originalgastbeitrag (careinvest-online).