27 Jahre Expertise: Dr. Wolfgang Wiesmann über Risikomanagement, Führungsstil, Unternehmensentwicklung und soziale Verantwortung

Die Wirtschaft sowie die Anforderungen der Gesellschaft und Investoren sind in einem stetigen Wandel. Für Unternehmen ist die Expertise erfahrener Unternehmer essenziell, um erfolgreich durch Veränderungen zu navigieren. Wir haben mit Dr. Wolfgang Wiesmann gesprochen, der 27 Jahre Expertise als Rechtsanwalt, Steuerberater, Gesellschafter, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender vorweisen kann.

Dr. jur. Wolfgang Wiesmann ist Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzender der HTB Hanseatische Fondshaus GmbH und seit 1997 Gesellschafter der renommierten HTB Gruppe, einem führenden Unternehmen im Bereich der Zweitmarktfonds.

Willkommen, Dr. Wolfgang Wiesmann!

Herr Dr. Wiesmann, wie integrieren Sie Risikomanagement in den Entscheidungsprozess bei neuen Investmentprojekten?

Dr. Wolfgang Wiesmann: Es war mir stets ein Anliegen, Risikomanagement als integralen Bestandteil unserer Entscheidungsprozesse zu verankern. Wir betrachten Risikomanagement nicht als isolierte Funktion, sondern als grundlegendes Element, das jede Phase unserer Investmententscheidungen durchdringt. Bei neuen Projekten beginnen wir mit einer umfassenden Risikobewertung, die sowohl finanzielle als auch operationelle Risiken umfasst. Diese Bewertung erfolgt bereits in der Ankaufsphase, um sicherzustellen, dass die Risiken verstanden und gemanagt werden können, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

Die HTB Hanseatische Fondshaus GmbH hat in den letzten Jahrzehnten ein striktes Risikokontrollsystem entwickelt, das auf kontinuierlicher Überwachung und enger Zusammenarbeit zwischen unseren Abteilungen basiert. Durch den Einsatz modernster digitaler Werkzeuge und jahrzehntelanger Erfahrung können wir potenzielle Risiken frühzeitig identifizieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Dabei legen wir besonderen Wert auf eine transparente Kommunikation zwischen dem Risikomanagement und dem Portfoliomanagement, um sicherzustellen, dass alle relevanten Informationen in die Entscheidungsfindung einfließen.

Wie gehen Sie bei der HTB Hanseatischen Fondshaus GmbH mit unerwarteten Risiken um, die während eines Projekts auftreten können?

Dr. Wolfgang Wiesmann: Unerwartete Risiken sind ein unvermeidlicher Bestandteil jeder Investition, insbesondere in einem dynamischen Marktumfeld wie dem unseren. Bei der HTB Hanseatische Fondshaus GmbH haben wir gelernt, dass Flexibilität und schnelle Reaktionsfähigkeit entscheidend sind, um solche Herausforderungen zu meistern. Unser Ansatz ist es, auf solide vorbereitete Pläne zurückzugreifen, die Notfallszenarien und Risikominderungsstrategien beinhalten.

Wenn unerwartete Risiken auftreten, mobilisieren wir sofort unser interdisziplinäres Team, das aus Experten für Risikomanagement, Portfoliomanagement und Recht besteht. Wir analysieren die Situation umfassend und passen unsere Strategien entsprechend an. Dabei hilft uns unsere flache Hierarchie, schnelle Entscheidungen zu treffen und diese effizient umzusetzen. Darüber hinaus stehen wir im ständigen Austausch mit unseren Investoren und Partnern, um sie über die Situation zu informieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

Durch diese proaktive Herangehensweise haben wir es geschafft, auch in turbulenten Zeiten stabile Renditen für unsere Anleger zu erwirtschaften und das Vertrauen unserer Partner langfristig zu sichern. Unser Ziel bleibt es, Risiken nicht nur zu managen, sondern sie durch vorausschauendes Handeln in Chancen zu verwandeln.

Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben und wie hat er sich im Laufe der Jahre bei der HTB Fondshaus entwickelt?

Dr. Wolfgang Wiesmann: In den frühen Jahren, als wir die HTB Hanseatische Fondshaus GmbH gegründet haben, lag der Fokus stark auf dem Aufbau und der Konsolidierung des Unternehmens. In dieser Phase war es entscheidend, schnelle Entscheidungen zu treffen und flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Dies erforderte einen eher direkten und entscheidungsfreudigen Führungsstil, der durch klare Zielsetzungen und eine hohe operative Effizienz gekennzeichnet war. Doch mit dem Wachstum der HTB Fondshaus und der Erweiterung unseres Tätigkeitsfeldes habe ich immer mehr dazugelernt und mich – ebenso wie meinen Führungsstil – weiterentwickelt. In einem sich ständig wandelnden Marktumfeld lernt man früh, wie wichtig es in einer Führungsposition ist, Innovationen und Flexibilität zu fördern – nur so kann man sich auch immer an die neuen Herausforderungen anpassen. Dafür setze ich auf langfristige Planung und eine vorausschauende Strategie, um nachhaltiges Wachstum und Erfolg zu gewährleisten.

Zusammenfassend würde ich meinen Führungsstil heute als kooperativ, strategisch und entwicklungsorientiert beschreiben. Ich habe immer wieder gelernt, dass der Erfolg eines Unternehmens maßgeblich von der Stärke und dem Engagement seines Teams abhängt, und arbeite deshalb kontinuierlich daran, ein Umfeld zu schaffen, in dem jeder Einzelne sein volles Potenzial entfalten kann.

Welche Rolle spielen Mentoring und Coaching in Ihrem Führungsstil?

Dr. Wolfgang Wiesmann: Ich habe den Fokus neben dem Geschäftlichen auch immer weiter darauf ausgerichtet, ein starkes, motiviertes Team zu entwickeln und zu fördern. Ich lege großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit und eine offene Kommunikationskultur. Mein Ansatz ist es, meinen Mitarbeitern die notwendige Autonomie zu geben, um ihre Fachkenntnisse voll auszuschöpfen, während ich als Mentor und strategischer Berater zur Seite stehe.

Welche Aspekte Ihrer Arbeit oder der HTB Fondshaus würden Sie gerne weiterentwickeln?

Dr. Wolfgang Wiesmann: Ich möchte die Digitalisierung unserer Prozesse und die Verbesserung der Kommunikation mit unseren Investoren weiterentwickeln, da es uns effizientere Abläufe ermöglichen würde. Darüber hinaus möchte ich den Bereich der nachhaltigen Investments weiter ausbauen. Wir berücksichtigen bereits ESG-Kriterien, aber es gibt noch Raum, um innovativer zu werden und unseren Investoren noch bessere Lösungen anzubieten – sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltige. Die Anforderungen in diesem Bereich werden immer anspruchsvoller, und ich sehe es als unsere Aufgabe, diesen Wandel proaktiv mitzugestalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass wir unsere hohen Standards in Bezug auf Risiko- und Ertragsmanagement beibehalten.

Welche Innovationen oder Veränderungen haben Sie in den letzten Jahren bei der HTB Gruppe initiiert?

Dr. Wolfgang Wiesmann: Der Fokus lag auf wichtigen Innovationen. So haben wir zum Beispiel den Fokus auf nachhaltige Investments verstärkt und Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes umgesetzt, wie die Installation einer Photovoltaikanlage an unserem Unternehmenssitz. Wir haben auch unser Produktportfolio erweitert, darunter die Einführung steueroptimierter Zweitmarktfonds und die Entwicklung neuer Fonds im Bereich Private Equity und Venture Capital.

Wie beurteilen Sie die derzeitigen Markttrends und deren Einfluss auf Ihre Strategie für die nächsten Jahre?

Dr. Wolfgang Wiesmann: Wir sehen eine Verschiebung hin zu nachhaltigen und stabilen Investitionen, was uns dazu veranlasst, verstärkt auf ESG-Kriterien zu achten und unsere Portfolios entsprechend anzupassen. Gleichzeitig nutzen wir die Marktschwankungen, um attraktive Investitionsmöglichkeiten im Immobiliensektor zu identifizieren. In den nächsten Jahren planen wir, unsere Strategie weiter auf nachhaltige Investments auszurichten und unser Angebot an steueroptimierten Fonds auszubauen, um unseren Investoren langfristig stabile Rendite zu bieten.

Wie integrieren Sie soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit in die Geschäftsstrategie der HTB Fondshaus, und wie reagieren Sie auf deren zunehmende Bedeutung in der globalen Investmentlandschaft?

Dr. Wolfgang Wiesmann: Wir sehen soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit als festes Element unserer Geschäftsstrategie. Wir haben Maßnahmen ergriffen, um unsere Prozesse nachhaltiger zu gestalten, wie zum Beispiel die Förderung eines papierlosen Büros. ESG-Kriterien fließen zunehmend in unsere Investmententscheidungen ein, da wir nicht nur wirtschaftliche Rentabilität anstreben, sondern auch ethischen und ökologischen Standards gerecht werden wollen.

Vielen Dank für diesen Einblick, Dr. Wolfgang Wiesmann.

 


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