Oceanix Busan – Die erste schwimmende Stadt für nachhaltiges Leben und Wohnen

In der Hafenstadt Busan, nach der Hauptstadt Seoul mit etwa 3,4 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Südkoreas, soll mit Oceanix Busan die erste schwimmende und flutsichere Stadt der Welt entstehen, auf welcher nachhaltiges Leben und Wohnen zudem im Mittelpunkt stehen wird. Das progressive Bauprojekt soll im nördlichen Hafen von Busan auf einer Fläche von anfangs 6,3 Hektar entstehen, der Baubeginn ist für 2023 geplant.

Eine schwimmende Stadt – Utopie oder konkretes Vorbild für die Zukunft?

Was zunächst nach einer futuristischen Utopie und einer Szene aus einem Science-Fiction-Film klingen mag, wurde nach einer knapp dreijährigen Konzeptions- und Planungsphase vom US-Technologieunternehmen Oceanix sowie den Architekturbüros Bjarke Ingels Group und SAMOO der Öffentlichkeit präsentiert. Oceanix Busan soll die weltweit erste schwimmende Stadt werden, auf der zunächst etwa 12.000 Menschen auf drei schwimmenden Plattformen leben und arbeiten können. Später sollen über 20 Plattformen mehr als 100.000 Personen beherbergen.

Das komplette Projekt ist auf Nachhaltigkeit, Widerstandsfähigkeit und dem Schutz vor Hochwasser beziehungsweise dem weltweit steigenden Meeresspiegel ausgelegt. Als klimaresistente Stadt soll Oceanix Busan ein komplett von Menschenhand erschaffenes Ökosystem werden, welches ein Pilotprojekt und Vorzeigemodell für zahlreiche Städte in Küstennähe werden soll, die besonders durch den aufgrund des Klimawandels steigenden Meeresspiegels bedroht sind.

In der Projektbeschreibung vermuten die zuständigen Architekturbüros, dass bis etwa 2050 gut 90 Prozent der größten Städte der Erde dem ansteigenden Ozean ausgesetzt wären. Die schwimmende Stadt, deren Stadtteile miteinander verbunden werden sollen, dient daher als Inspiration für vergleichbare zukünftige Projekte und auch als konkreter Lösungsansatz für die ebenfalls vom langsamen Absinken bedrohte Hafenstadt Busan in Südkorea.

Ein nachhaltiges Habitat für Bewohner, Wissenschaftler und Touristen

Die einzelnen schwimmenden Plattformen sollen nicht nur miteinander, sondern natürlich auch mit dem Hafen von Busan verbunden werden. Die anfangs drei Plattformen dienen allesamt einem individuellen Zweck. Neben einer Plattform für die Beherbergung zahlreicher Touristen wird es auch eine Plattform mit zahlreichen Wohnquartieren geben. Die dritte schwimmende Plattform soll ausschließlich der primär maritimen Forschung gewidmet sein.

Auf der schwimmenden Wohnplattform sollen neben den Quartieren auch Gassen mit lokalen Geschäften für Lebensmittel oder auch Läden für Kunst- und Unterhaltungsprodukte entstehen. Die Forschungsplattform soll neben den notwendigen Labors und ähnlichen Räumlichkeiten auch diverse Möglichkeiten für das Co-Working unter den Bewohnern von Oceanix Busan bieten. Auf der Plattform mit touristischer Ausrichtung sind hingegen zahlreiche Gästezimmer mit Blick auf den Hafen von Busan, begehbare Gewächshäuser oder auch nachhaltige Restaurants geplant. Nach Aussagen der Designer soll Oceanix Busan wie ein neues beziehungsweise zweites Zuhause für alle Menschen werden, die sich für nachhaltiges Wohnen und Leben interessieren.

Zur Nachhaltigkeit und Klimaneutralität trägt auch die Tatsache bei, dass Oceanix Busan die benötigte Energie vollständig selbst erzeugen können soll. Schwimmende und auf den Dächern der progressiven Stadt installierte Photovoltaikanlagen sorgen für den notwendigen Strom aus Sonnenenergie, während diverse lokale Systeme das Wasser aufbereiten. Eine urbane und innovative Landwirtschaft ermöglicht zudem eine pflanzliche sowie gesunde Ernährung der Bewohner.

Auf und zwischen den schwimmenden Inseln der Stadt sind zahlreiche Fußgängerwege geplant. Zudem sollen elektrische und auch autonome Fahrzeuge bereitgestellt werden, was den CO2-Fußabdruck insgesamt noch weiter verringern soll. Busans amtierender Bürgermeister Park Heong-joon begrüßt das Projekt sehr, wurde es doch standortspezifisch für die südkoreanische Hafenstadt konzipiert. Er sieht Oceanix Busan als wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem „grünen und intelligenten Busan“ und plant, sich mit der weltweit ersten schwimmenden und nachhaltigen Stadt für die kommende Weltausstellung Expo 2030 zu bewerben.

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