Güterverkehr auf der Schiene – der Trend weist nach oben
Die fortschreitende Globalisierung macht den Güterverkehr auf der Schiene zu einem der wichtigsten Bestandteile unserer Wirtschaft – und das mit ständig steigender Tendenz. Wächst das Wirtschaftsvolumen, verlängern sich damit auch die Transportwege, und das Verkehrsaufkommen steigt insgesamt.
Alleine in Deutschland umfasste 2022 der Anteil der Eisenbahn an der gesamten Transportleistung im Güterverkehr knapp 19 Prozent.
Gerade die Herausforderungen des Klimawandels und der fortschreitenden Umweltzerstörung lassen die Rolle der Bahn im Güterverkehrsverbund von Jahr zu Jahr bedeutsamer werden.
Im Vergleich zu den Transportzahlen auf der Straße ist der Anteil der Schiene noch gering. Das ist allerdings ein deutlicher Indikator für die überdurchschnittlichen Wachstumschancen, die in diesem Sektor verborgen liegen, auch – und gerade – für die Vermieter von Schienenfahrzeugen.
Verdoppelung in zwei Jahrzehnten
Die Verkehrsleistung des Güterverkehrs in Deutschland hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren mehr als verdoppelt.
Im Jahr 2022 betrug der Anteil der Güterbahnen an der Gesamtverkehrsleistung des Güterverkehrs in Deutschland 19,8 Prozent. Das entspricht 140 Milliarden absolvierten Tonnenkilometern.
Dennoch dominiert beim Güterverkehr noch immer die Straße, und das mit weitem Abstand. Lastwagen transportierten 2022 rund 71 Prozent aller Güter.
Angesichts der unübersehbaren Zeichen, die im Zusammenhang mit den internationalen Klimazielen die Verlagerung des Transportvolumens auf nachhaltigere Verkehrsmittel fordern, eröffnet sich Vermietungsunternehmen für Schienenfahrzeuge in den kommenden Jahrzehnten außergewöhnliche Entwicklungschancen.
Wachstum setzt sich nach Corona fort
Der Umsatz im Schienengüterverkehr in Deutschland ist über Jahrzehnte stetig gestiegen, musste 2020 jedoch durch die Auswirkungen der Corona-Krise leichte Rückgänge hinnehmen.
Von 4,3 Milliarden Euro im Jahr 2010 entwickelte sich der Gesamtumsatz der per Schiene transportierten Güter auf 5,5 Milliarden Euro im Jahr 2020.
Erste Erhebungen nach Ende der Pandemie zeigen: Der vorher beobachtete Aufwärtstrend setzt sich nach der Normalisierung und der Wiederherstellung der Lieferketten unvermindert fort.
Hinzu kommt der Zugewinn an Bedeutung des Schienenverkehrs gegenüber der Straße aus ökologischen Erwägungen.
Steigende Nachfrage nach Schienenfahrzeugen
Durch das Ziel des Bundes, den Marktanteil der Schiene im Güterverkehr bis 2030 auf 25 Prozent zu steigern, wird sich in den kommenden Jahren eine stetige Steigerung der Nachfrage nach Schienenfahrzeugen einstellen.
Neben dem erhöhten Umsatzpotential führt das auch zu größerer Auslastung bei den bestehenden Vermietungsflotten und damit mittelfristig zu höheren Mietpreisen.
Die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene bietet Vermietern von Eisenbahnfahrzeugen also gute Chancen auf langfristiges und stabiles Wachstum sowie überzeugende Gründe für das An- und Vermietungsmodell.
Vor allem der ständig wachsende Druck auf das Eigenkapital bei den Zugbetreibern wird zu einem weiter anwachsenden Trend hin zum Anmieten von Bahnfahrzeugen führen.
Netzbetreiber profitieren von privaten Anbietern
Wächst das Transportvolumen des Güterverkehrs auf der Schiene, führt das zwangsläufig zu einer besseren Auslastung der Kapazitäten der Netzbetreiber. Die erhöhte Nutzung der Schiene verursacht eine effizientere Nutzung vorhandener Kapazitäten, und das wiederum verbessert die Rentabilität der Infrastruktur. Dies gilt für staatliche und nicht-staatliche Betreiber aber auch für private Anbieter von Bahn- und Schienenfahrzeugen.
Vor allem die Digitalisierung des Schienennetzes kann die Entwicklung hin zu erhöhter Flexibilität und Leistungsfähigkeit der Netzbetreiber wirksam fördern.
Durch den Einsatz moderner Technologien lassen sich beispielsweise die Netzlogistik optimieren und Störungen schneller beheben. Neben erhöhter Pünktlichkeit führt das auch zu mehr Zuverlässigkeit im Schienengüterverkehr.
Umweltgedanke und Klimaziele
Bei allen wirtschaftlichen Aspekten ist auch der Umweltgedanke von großer Bedeutung.
Der Transport auf der Schiene schützt Klima und Umwelt: Ein Güterzug ersetzt 52 Lkw und verursacht 80 Prozent weniger CO2 als der Straßengüterverkehr.
Mehr als 90 Prozent der Transportleistung im Güterverkehr wird von den Bahnen bereits elektrisch erbracht. Auch das trägt zur Erreichung der Klimaziele bei und verbessert das Image der Netzbetreiber.
Für Vermietungsgesellschaften von Schienenfahrzeugen brechen also goldene Zeiten an.
Lesetipp: BUND Investitionen in Schieneninfrastruktur
- Redakteur und Archivleiter von tagesblog.de
- Cross Media Communications B.A.
- Jahrgang 1984
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