Unternehmensnachfolge – Interview mit Christoph Sieben, Upmin Group

Laut einer Erhebung des VDIV (Verband der Immobilienverwalter Deutschland) beschäftigen sich gut ein Drittel der befragten Verwaltungsunternehmen mit der Nachfolgelösung. Die Aspekte dabei sind vielfältig und der Prozess anspruchsvoll. Dr.-Ing. Christoph Sieben, in der Geschäftsführung der Berliner Upmin Group gemeinsam mit Manuela Martin, über Prozessoptimierung und Digitalisierung.

Herr Dr. Sieben, welche Herausforderungen sehen Sie im Zusammenhang mit der Unternehmensnachfolge in Ihrer Branche?

Die erste Hürde für Unternehmer ist, überhaupt einen passenden Nachfolger zu finden. Es gibt spezifische Anforderungen an die Fähigkeiten sowie Kenntnisse und es gibt branchenspezifische Merkmale. Auch die Intention und Ambition eines potenziellen Nachfolgers spielen für Verkäufer oft eine wichtige Rolle.

Der Prozess besteht aus vielen unterschiedlichen Schritten. Natürlich die Vorbereitung und Planung, die Identifizierung potenzieller Nachfolger, Vorauswahl passender Kandidaten, Letter of Intent, Due-Diligence-Prüfung, Verhandlungen und Vereinbarungen. Umfassend ist dann auch der Integrationsprozess während der Übergangszeit.

Es erfordert also grundsätzlich sorgfältige Planung, Absprachen und die Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Hauptaspekt ist sicherlich volle Transparenz in der Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitenden. Aber auch Kundenbeziehungen, Technologieintegration und Unternehmenskultur möchte ich nennen.

Können Sie dies näher ausführen?

Eine reibungslose Unternehmensnachfolge sollte sicherstellen, dass die laufenden Verwaltungsaufgaben für die Kunden ohne Unterbrechung fortgesetzt werden können. Bestehen langjährige Geschäftsbeziehungen, ist das Vertrauen in die Hausverwaltung entsprechend groß. Es ist wichtig, dass diese Beziehungen während des Nachfolgeprozesses erhalten bleiben und das Vertrauen der Kunden gestärkt wird.

Die Integration moderner Technologien kann eine Herausforderung darstellen, insbesondere wenn Unternehmen nicht über die erforderlichen Ressourcen oder das Fachwissen verfügen, um diese Systeme erfolgreich zu implementieren.

Aber auch der Blick auf die Unternehmenswerte ist wichtig. Die erfolgreiche Integration neuer Eigentümer oder eines neuen Managements erfordert nicht selten eine Anpassung an die bestehende Unternehmenskultur und die Werte des Unternehmens – dies soll Kontinuität gewährleisten.

In diesem Zusammenhang konzentrieren wir uns auch auf die Einbindung der Mitarbeitenden. Dadurch werden nicht nur Engagement und Loyalität gestärkt, sondern es ermöglicht ihnen auch, aktiv an der Gestaltung der Zukunft des Unternehmens teilzuhaben. Dies kann Stabilität und langfristigen Erfolg wesentlich beeinflussen.

Welche Erfahrungen haben Sie bzw. die Upmin Group bei der Unternehmensnachfolge in der Hausverwaltungsbranche gemacht? Und, gibt es eine Art Erfolgsrezept?

Bei der Upmin Group fokussieren wir uns auf ein zielführendes Change-Management und einen „soft approach“. Beim Übergangsprozess involvieren wir die bisherigen Eigentümer und die Mitarbeitenden gemeinsam. Dadurch stellen wir sicher, dass alle Beteiligten Ein- und Überblick zu den anstehenden und fortlaufenden Veränderungen haben.

Darin inkludiert eine effiziente Digitalisierungsstrategie, die die Mitarbeiter entlastet und die Prozesse für Mitarbeiter und Kunden transparenter gestaltet.

Sie sprechen es gerade an: Die Upmin Group verfolgt ein modernes und zukunftsfähiges Setting im Immobilienmanagement. Welches sind dabei die Kernpunkte?

Moderne Technologien respektive Digitalisierung erachten wir als elementar. Wie ich eben aber bereits erläutert habe, sind wir nicht selten mit Herausforderungen konfrontiert, nämlich dann, wenn das digitale Setting der einzelnen Hausverwaltungen nicht oder nur rudimentär vorhanden ist.

Bei uns kommt ein professionelles und fortschrittliches ERP-System zum Einsatz. Darin inkludiert offene Schnittstellen und klar definierte Prozessstrukturen. Für eine lückenlose Kommunikation mit Kunden und Mietern kombinieren wir ein CRM-System.

Für alltägliche und wiederkehrende Verwaltungsprozesse gibt es proprietäre Softwarelösungen zur Automatisierung. Datentransparenz schaffen wir durch die Kombination der Systeme, davon profitieren Eigentümer, Mieter und nicht zuletzt die Mitarbeitenden durch eine deutliche Entlastung bei deren Aufgaben.

Die Technologie ermöglicht uns datenbasierte Analysen zu fahren, fundierte Entscheidungen zu treffen und Ressourcen effektiv zu nutzen.

Herr Dr. Sieben, vielen Dank für Ihre Einblicke und dieses Gespräch.

 

Weblinks zur Upmin Group und Christoph Sieben